Anfang Januar wurde Marc Wilmots ins kalte Wasser geworfen. Erstmals in seiner Karriere übernahm er einen Posten im Sportmanagement. Und das direkt beim kriselnden FC Schalke 04, wo er sich zwischen 1996 und 2003 als Spieler den Zusatz "Eurofigher" verdiente.
Sieben Wochen sind seitdem vergangen. Und: "Ich habe es nicht einmal bereut. Dieser Verein, diese Fans verdienen einen Platz in der Bundesliga. Wegzulaufen ist die einfachste Entscheidung, aber nicht mein Stil", wie der Sportdirektor der Gelsenkirchener in einem Interview mit der WAZ nun betonte.
Mit 26 Punkten nach 22 Spielen - und nur vier Zählern Vorsprung auf den vorletzten Platz der 2. Bundesliga - befinden sich die Königsblauen noch immer in akuter Abstiegsgefahr. Diese Realität gilt es zu akzeptieren. "Schalke 04 und Champions League - das ist vorbei. Wenn jemand das nicht versteht, hat er ein Problem. Wir müssen praktisch einen Neustart hinlegen," stellte Wilmots klar.
Dass dieser wieder in die Bundesliga führen soll, ist kein Geheimnis. Hier spielt Wilmots eine große Rolle. "Meine Aufgabe ist es, den Kader so zu bauen, damit wir um den Aufstieg spielen können. Vielleicht in der nächsten Saison, vielleicht erst in zwei Jahren. Darum kümmere ich mich Tag für Tag."
Mein Wunsch ist eindeutig: Kontinuität. Ständige Wechsel auf den wichtigen Positionen bringen Schalker nicht weiter.
Marc Wilmots
Rein rechnerisch muss sich Schalke eigentlich mit der Möglichkeit eines Abstiegs in die 3. Liga auseinandersetzen. Die Planungen auf die kommende Saison fokussieren sich aktuell allerdings ausschließlich auf die 2. Bundesliga. "In der 3. Liga hätte auch ich Stand heute keinen Vertrag mehr", betonte Wilmots. Das gilt auch für die meisten Spieler. Trotzdem: "Aktuell schauen wir auf dem Markt nur auf Spieler für die kommende Zweitligasaison".
Die Basis hierfür soll Trainer Karel Geraerts schaffen, den Wilmots ausdrücklich lobt: "Karel lebt Schalke, lebt für seinen Beruf. Er ist hier morgens um halb 8 der erste auf dem Gelände. Karel hat einen klaren Plan, ich erkenne eine Steigerung der Mannschaft in vielen Bereichen. Ein Beispiel: Die Mannschaft ist dank Karels Arbeit topfit."
Auf die Schalker Trainerbank, wo Wilmots 2003 als Interimslösung acht Spiele lang saß, hat er es ohnehin nicht abgesehen. "Das schließe ich aus. Ich bin als Sportdirektor verpflichtet worden", betonte Wilmots. Und: "Mein Wunsch ist eindeutig: Kontinuität. Ständige Wechsel auf den wichtigen Positionen bringen Schalker nicht weiter. Das Trainerteam macht seine Arbeit gut."